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Liebe Leserinnen und Leser,

 

die Behandlung des Themas der vorliegenden Ausgabe fällt kürzer aus als üblich. Vier Beiträge beschäftigen sich mit der sogenannten Neurodidaktik. Es hat es jedoch in sich. Die Beziehungen zwischen den Neurowissenschaften – das heißt: zwischen neurophysiologischen und neuropsychologischen Forschungsergebnissen – und musikpädagogischen Konsequenzen oder wenigstens Anregungen waren der Gegenstand einer Tagung in der Musikhochschule in Rostock, einer jungen Musikhochschule, die sich in letzter Zeit einen (guten) Namen durch Symposien zu besonders brisanten Themen gemacht hat (siehe die Beiträge in der DMP Heft 55 zu den Problemen einer Interkulturellen Musikpädagogik).
In einem Basisartikel fasst Wilfried Gruhn (noch einmal) zusammen, was eine Neurodidaktik – das heißt: Überlegungen zum Gewinn und zu notwendigen Bedenken der neurowissenschaftlichen Einsichten für die Musikpädagogik – heute geltend machen muss. Von besonderem Interesse war es ja vor einiger Zeit, ob und auf welche Weise einerseits das Musizieren auf die Entwicklung und Förderung der Gehirnleistungen und andererseits ob und auf welche Weise – umgekehrt – ein besonders lebendig aus- oder aufgerüstetes Gehirn die Beschäftigung mit Musik fördern könne. Wohltuend ist Gruhns Appell zur Bescheidenheit in diesen Fragen.
Die folgenden Beiträge erörtern, jeder von anderen Interessen und Aspekten aus, den Zusammenhang beider Forschungs- und Lebensbereiche.
Die Serie über Texte früherer Musikpädagogen setzen wir fort mit der Darstellung der häufig vergessenen Verdienste von Émile Jaques-Dalcroze für die Hörerziehung. Reizvoll ist für mich die Gegenüberstellung von Beiträgen über bisher so genannte E-Musik (Clemens Kühn) mit der Analyse und Interpretation eines Beispiels aus der Popmusik, die Hartmut Fladt unserer Zeitschrift aus seinem erfolgreichen Buch über diesen Musikbereich freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat (die Rezension des Buches findet sich in DMP Heft 57).
Die Menge der uns zugesandten Schriften zur Musikpädagogik zeigt die Verschiedenheit der über die Musik weit ausgreifenden Themen und Interessen. Wir versuchen mit der Produktionsfülle einigermaßen Schritt zu halten. Das ist deswegen nicht ganz leicht, weil die Neigung, Bücher zu rezensieren, abgenommen hat. Die DMP hält es für eine wichtige Aufgabe, die Arbeitsgebiete und Interessen der jüngeren Kolleginnen und Kollegen bekannt zu machen.

 

Christoph Richter

DMP 58: Neurodidaktik

Artikelnummer: DMP-Heft-58
14,50 €Preis
inkl. MwSt. |
Anzahl
  • Das Wort zum zweiten Quartal

    • Christoph Richter
      Überlegungen zur (wissenschaftlichen) Nobilitierung scheinbar neu entdeckter pädagogischer und menschlicher Selbstverständlichkeiten
      Das Wort zum zweiten Quartal

    Neurodidaktik

    • Wilfried Gruhn
      Anmerkungen zum Verhältnis von Neurowissenschaften und (Musik)Pädagogik
      Basisartikel
    • Michael Dartsch
      Neurodidaktik und musikalische Bildung
    • Oliver Krämer
      Wie viel Gehirn brauchen wir?
      Gedanken zum Verhältnis zwischen Neurowissenschaften und Musikpädagogik 
    • Nicolai Petrat
      Glückliche Schüler/innen kommen weiter
      Neurodidaktische Perspektiven für ein effektiveres Musizieren

    Serie: Musikpädagogische Texte aus früherer Zeit

    • Émile Jaques-Dalcroze
      Rhythmik, Gehörbildung und Stegreifkunst (1914)
      kommentiert von Daniel Zwiener

    Freie Beiträge

    • Clemens Kühn
      Vermittlung von Musik
      Ein lexikalisches Fragment
    • Hartmut Fladt
      Kriterien der Analyse von Rock- und Popmusik
      demonstriert an David Bowies „Space Oddity“
    • Ralf Beiderwieden
      Weil sie da sind 
      Musik in der Geschichte – Geschichte in der Musik im Unterricht 
    • Martin Wettges
      Musikalische Lebenswelten im Indischen Ozean
      Eine Einführung in Bildungssystem, Musikpädagogik und die musikalische Sozialisierung von Kindern und Jugendlichen auf Mauritius
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